NO GO`S – 10 Dinge, die du einen Transmann NICHT fragen solltest
Jeder Transmann wird irgendwann in seinem Leben mal diese Fragen gehört haben. Die meisten Menschen sind da distanzlos und haben keine Scheu private Fragen zu stellen. Als ob man gar nicht im Raum wäre, sprechen die Leute über die intimsten Dinge wie Sex, Genitalien und Liebe.
Die Nummer 1 auf der NO GO Liste ist:
„Wie ist eigentlich dein „richtiger Namer“?
Genau das ist ja der Punkt! Der alte Name hat sich nie „richtig“ angefühlt und aus diesem Grund gebe ich mir einen passenden männlichen. Die meisten Transmänner kriegen schon Panik oder Gänsehaut wenn sie nur ihren alten Namen hören. Also warum sollte ich dir meinen alten „richtigen“ Namen verraten?!
Nummer 2:
„Kann ich ein altes Foto von dir sehen?“
Auf keinen Fall! Vor allen Dingen nicht, wenn du mir fremd bist. Ich möchte nicht Einblicke in eine Zeit meines Lebens geben, wo ich mich schrecklich und sogar depressiv gefühlt habe.
Einige reagieren sogar aggressiv auf diese Frage. Sie möchten nichts mit ihrer Vergangenheit zutun haben. Manche verbrennen oder zerreißen alte Fotos, weil sie sich so nicht sehen können und Hassgefühle entstehen.
Nummer 3:
„Meinst du, du bereust es irgendwann und willst wieder zu deinem Geburtsgeschlecht zurück?“
Diese Frage kann man einfach nicht beantworten. Es gab schon einige Fälle von transsexuellen Menschen, die es bereut und die Transition rückgängig gemacht haben. Aber das kann man nicht verallgemeinern. Jeder Mensch ist anders. Die meisten fühlen sich jedoch sehr wohl in ihrer Anpassung, würden den Weg immer wieder gehen und sind von dieser Frage dann doch eher genervt.
Nummer 4:
„Welche Toilette benutzt du?“
Die saubere natürlich! ?
Diese Frage ist für jeden Transmann der noch am Anfang steht nicht leicht zu beantworten. Manche benutzen die Frauentoilette, weil sie noch weiblich aussehen und sich nicht auf die Männertoilette trauen. Den schon männlich aussehenden Transmännern diese Fragen zu stellen ist aber unnötig.
Nummer 5:
„Wann hast du dich entschieden transsexuell zu sein?“
Das ist keine Entscheidung! Entweder man ist es oder eben nicht. Man entscheidet sich zur körperlichen Anpassung, ja. Aber nicht transsexuell zu sein. Wann hast du dich dazu entschieden heterosexuell zu sein?
Nummer 6:
„Hast du schon einen Penis?“?…..?
Für mich persönlich die nervigste und intimste Frage überhaupt. Das geht niemanden etwas an was ich in der Hose habe, außer meine/n Partner/in und mich. Punkt!
Natürlich sind Familie und gute Freunde sowieso meist bestens informiert. Daher kommt diese Frage immer von Menschen, mit denen man nicht so viel Kontakt hat und mit denen möchte man meist nicht gerade über sein Genital reden.
Nummer 7:
„Wie hast du denn Sex?“
Die Frage kommt dann meist nach „Hast du schon einen Penis?“
Manche Dinge können ruhig unausgesprochen gelassen werden. Einige Menschen denken nicht darüber nach, das sein Gegenüber sich bei der Frage unwohl fühlen könnte, gerade weil man auch in so einer Situation steckt.
Nummer 8:
„Darf ich deinen Penis sehen?“
Ja klar! Du darfst ihn auch gerne in den Mund nehmen, wenn du schon dabei bist.?
Wie oft ich diese Frage schon gehört habe. Einmal habe ich geantwortet mit: „Wenn du mir deine Mumu zeigst, zeige ich dir meinen Penis.“
Darauf kam dann zurück:“Aber deiner ist ja nicht echt!“
Da war ich echt sprachlos! Somit weiß ich aber nun wie dieser Mensch wirklich darüber denkt und welche Einstellung zu dem Thema hat.
Nummer 9:
„Warum bleibst du nicht eine Frau, wenn du auf Männer stehst?“
Als heterosexueller Mensch kann man es kaum verstehen, warum man homosexuell ist und dann noch transsexuell?! Und das gleichzeitig? Wie geht das denn?
Die Identität hat nichts mit der sexuellen Orientierung zutun. Die Menschen, die einem ins Auge fallen, hängen also nicht von dem ab, was man in der Hose hat.
Nummer 10:
„Du warst mal eine Frau?!“
Sobald man sich geoutet hat, ist das die beste Reaktion, die man erwarten kann. Wenn man es einem nicht mehr ansieht, das Passing 100% ist und jeder geschockt bleibt. Das doofe dabei ist aber, wenn die Menschen bei denen man sich gerade preisgegeben hat, die Personalpronomen plötzlich ändern. Dann kann es passieren, dass es auf einmal nicht mehr ER, sondern wieder SIE heißt.
Fazit: Vertraut nicht jedem auf Anhieb und teste erstmal die Menschen auf das Thema.